Laschet vs. Söder, die Union zerlegt sich, Spahns Villa, Impfdesaster?

In der 94. Folge von „Lauer und Wehner“ reden Ulrich und Christopher über Bernd Wiegand, den suspendierten Oberbürgermeister von Halle, über Armin Laschet und Markus Söder, deren Machtkampf die Union zerlegt, über Jens Spahns Villa, für deren Kauf er keinen Eigenanteil zahlen musste und darüber ob es in Deutschland ein Impfdesaster gibt oder eben nicht.

Bitte beachtet, dass die Folge bereits am Mittwoch, den 14.4.2021 aufgezeichnet wurde.

Nach der Begrüßung gibt es ein kurzes Feedback aus der Community.

Dann reden wird darüber, worüber wir nicht reden: Den Parteitag der 💩fD und Hans-Georg Maaßens Kandidatur für den Deutschen Bundestag.

Danach die Frage der Woche und zwei Witze der Woche.

Der Oberbürgermeister Halles, Bernd Wiegand, wurde vom Dienst suspendiert. Wir reden kurz drüber.

Armin Laschet und Markus Söder wollen Bundeskanzler werden und zerstören mit ihrem Machtkampf die Union. Ulrich und Christopher reden über den Stand der Auseinandersetzung, ob so ein Hahnenkampf noch zeitgemäß ist und ordnen den ganzen Sachverhalt ein.

Jens Spahn kaufte sich eine Villa in Berlin Dahlem für 4,125 Millionen Euro. Diese wurde von der Sparkasse, in deren Verwaltungsrat er früher saß, voll finanziert. Das heißt Spahn und sein Mann mussten keinen Eigenanteil für den Kauf der Immobilie leisten, was unüblich ist. Ulrich und Christopher überschlagen, wie hoch Spahns monatliche Verbindlichkeiten sind.

Am 27. Dezember 2020 war der offizielle europäische Impfstart. In den letzten vier Monaten kam das Impfen in Deutschland und der EU allerdings nur schleppend voran. Ulrich und Christopher reden darüber, ob es in Deutschland ein Impfdesaster gibt, wenn ja warum, oder eben doch nicht.

Ganz zum Schluss hat Ulrich dann noch eine Frage zum Ethikrat, die von der Community vielleicht beantwortet werden kann.

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Dieser Podcast hat Kapitelmarken. Sollte Dein Podcastprogramm diese nicht anzeigen, sind hier die Zeiteinträge zur Orientierung:

00:00:00.000 Begrüßung
00:02:45.958 Was ist „Lauer und Wehner“?
00:05:40.295 Feedback aus der Community
00:09:22.115 Worüber wir heute nicht reden
00:14:52.137 Frage der Woche
00:16:53.550 Witz der Woche
00:20:59.400 Oberbürgermeister von Halle vom Dienst suspendiert
00:23:03.914 Laschet vs. Söder, die Union zerlegt sich
01:01:50.578 Jens Spahns Villa voll finanziert
01:05:10.698 Sogenanntes oder tatsächliches Impfdesaster?
01:31:56.875 Frage zum Ethikrat
01:34:31.175 Verabschiedung

6 Antworten auf „Laschet vs. Söder, die Union zerlegt sich, Spahns Villa, Impfdesaster?“

  1. Zusätzlicher Aspekt des Themas „Impfdesaster“:
    Neben dem (ggü. den „Vereinigten Angelsachsen“) weniger ausgeprägten / kaum wahrnehmbaren „Impfnationalismus“ der EU, kam bei der Impfstoffbeschaffung sicherlich auch eine gehörige Prise Geopolitik dazu: Ein echtes Versäumnis der deutschen/europäischen Politik könnte u.a. darin bestanden haben, dass BND & Co. nicht von Anfang an angewiesen wurden, mit allen vorhandenen Ressourcen die schnelle und zuverlässige Versorgung BioNTechs mit den benötigten Ausgangsstoffen und der Labortechnik(!) zu sichern. In diesen beiden Punkten kann man sich imho absolut sicher sein, dass die angelsächsischen/israelischen Pendants – von der Überwachung der Vertragsverhandlungen („Ich biete genau soviel mehr, wie nötig ist, um den Europäern den Impfstoff wegzuschnappen“) bis zur Betriebsmittelbeschaffung – schon sehr frühzeitig alle Register gezogen haben. Zudem könnte man auch mal fragen, wie weit in politischen Entscheiderkreisen die Erkenntnis vorhanden war, dass nicht die Entwicklung des Impfstoffs, sondern das zeitnahe Skalieren der Herstellung die eigentliche technologische Herausforderung war (Motto: „Okay, wir haben was gefunden das funktioniert – jetzt müssen wir ja nur noch bei BASF ’ne Tonne davon bestellen. Dat löppt nu‘ von alleine…“). Wenn ich raten müsste, war es vermutlich eine Mischung aus der o.g. Naivität und durchaus schon dem Schiss davor, in der Nachbetrachtung als „Impfnationalist“ dazustehen.

    P.S. Ulrichs Frage bzgl. des ethischen Frameworks, das für eine „Einschränkungssolidarität“ herangezogen werden kann, lässt sich so eindeutig nicht beantworten. Denn es ließen sich sowohl konsequentialistische als auch deontologische und tugendethische Begründungen konstruieren. Im Gutachten des Ethikrats (und der akademischen Impfpassdebatte allgemein) firmiert dieser Aspekt aber meist unter dem Namen „Deontologische Einhegung“ (wie es sich für anständige bundesdeutsche „VerfassungskantianterInnen“ eben gehört ;)).

    1. P.P.S.
      Noch ein kleiner Nachtrag zum ersten Gedanken:
      Selbst wenn es beim Impfstoffkauf zu einem erbitterten Bieterwettbewerb gekommen sein sollte, hätten US und UK die EU und andere Staaten immer überbieten können: Beide sind nämlich beim „Gelddrucken“ wesentlich flexibler als die EU/EZB, da sie quasi beliebige Summen hätten ausgeben können, ohne dass es nennenswerte fiskalische oder volkswirtschaftliche Konsequenzen für sie gehabt hätte. Die EU ist bei solchen Dingen jedenfalls erheblich empfindlicher.

    2. Das sehe ich ähnlich, und an dieser Stelle vielen Dank an Ulrich, dass er das Thema aufgreift.

      Das einzige Desaster, das ich hier strukturell erkennen kann, war die Beschaffung. Dort kann man viel diskutieren; das Argument der solidarischen Zurückhaltung der EU glaube ich allerdings nicht, denn niemand auf EU-Ebene hat sich auf diese Position zurückgezogen. Im Herbst/Winter wurde dort zugegeben, dass die Beschaffung schlecht gelaufen ist.

      In der Durchführung der Impfkampagne kann ich keine größeren Probleme erkennen!
      Natürlich gibt es Berichte von chronisch Kranken, die an keinen Termin kommen; oder Leuten, die an der Hotline nicht durchkommen. Gleichzeitig wird aber ein Großteil des Impfstoffs zeitnah verimpft – auch wenn Berichte über Reste gerne hochgejazzt werden.
      Was bedeutet es denn, an der Hotline nicht durchzukommen? Es bedeutet, dass es ganz viele andere Leute gibt, die ebenfalls einen Termin vereinbaren. Das ist doof für jenjenigen, der hinten überfällt; bedeutet aber, dass der Impfstoff eben doch verimpft wird. (Man könnte hier argumentieren, die Einladungsgruppen seien zu groß geschnitten, okay.)

      Die angeblich so schlechte Kommunikation kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen. Das mag daran liegen, dass ich (inzwischen) eher Prof. Drosten zuhöre als der Politik.
      Es war jedenfalls keine Raketen-Wissenschaft mit den seit Winter 2020 bekannten Liefermengen auszurechnen, wie lange die Kampagne dauern wird. Dass die politisch kommunizierten Zeitpläne („Impfangebot bis Sommer für alle“) mit der heißen Nadel gestrickt und nur bei absolut reibungslosen Ablauf irgendwie zu halten gewesen wären, war auch damals allen klar.

  2. Thema „Impfdesaster“:
    Man kann natürlich Vorwürfe machen, warum in einer Zeit in der sich alle um den wenigen Impfstoff kloppen nicht der große Holzhammer rausgeholt wurde um alle anderen platt zu machen oder man nicht einfach schon bevor es Ergebnisse den entsprechenden Firmen Geld für frühzeitige Impfung hat zukommen lassen, aber das ist eben auch alles vergossene Milch. Das eigentliche Problem derzeit ist das was Christopher mit Assiverhalten angerissen hat und die Weigerung vonseiten der Politik dem einen Riegel vorzuschieben. Gerade cDU und sPD haben Angst sich vor der Wahl mit der Gerontokratie anzulegen, wenn sie jetzt die Impfpriorisierung aufweichen und den mäkligen Boomer sagen entweder nehmt Astrazeneca oder stellt euch einmal ganz hinten an. In Zeiten des Mangels geht nun mal nur Zuteilung.

    Abseits davon ist euch dieser seltsame Entwurf der Bundesnotbremse und die ineffektiven Maßnahmen die darin vorkommen irgendwie durchgerutscht. Wie „effektiv“ diese nächtlichen Ausgangssperren sind zeigt ja Bayern, wo es die seit Dezember letzten Jahres schon gibt und trotzdem Bayern konstant in der Spitzengruppe Inzidenz mitspielt. Aber hauptsache wir belasten die arme Wirtschaft nicht mit einer Testpflicht. Wahrscheinlich hat Hendrick Streek in seinem Labor herausgefunden, dass das Virus nachtaktiv ist.

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